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  Fleischhauer in Westpreussen
 

 

Wie sich an unserem Familiennamen erkennen lässt,  gehört er  zu der Gruppe der Familiennamen die ursprünglich aus der beruflichen Tätigkeit des ersten Namensträgers abgeleitet wurden. Wann  genau, und vor allem wo der Name ursprünglich entstanden ist, läßt sich heute nicht mehr klären.  Dennoch lässt sich der Name bis in den mittelhochdeutschen Sprachraum zurückverfolgen.  Es deutet vieles darauf  hin, das er parallel voneinander in weit voneinander entfernten Regionen des ehemaligen Deutschen Kulturraumes etwa  zu gleicher Zeit  entstanden ist. Eine besondere Häufigkeit ist entlang einer S - förmigen Linie, beginnend in Ostpreussen, über Westpreussen, Brandenburg, Sachsen, Thüringen, Hessen, Westfalen,  bis in die Niederland und Belgien,  festzustellen. Das mittelhochdeutsche Wort für Fleischhauer lautet "vleischhouwer".

Im 13.-15. Jahrhundert wurde der Fleischer hauptsächlich im Bereich westlich des Rheins und nördlich des Mains und der Eger bis hinüber nach Schlesien und Ostpreußen als Fleischhauer bezeichnet. Im benachbarten  heutigen Belgien und den Niederlanden gab und gibt es auch heute noch einen ähnlich klingenden und  gleichbedeutenden Namen (Vleeschauwer).  Auch in Nordamerika  ist der Name durch Einwanderung Deutscher seit dem 19. Jahrhundert  weit  verbreitet und findet sich auch dort in verschiedenen Schreibvarianten.

Namenvarianten:  Fleischauer, Fleishhauer, Fleishauer, Fleishhower, Fleishower, Vleeschauwer, Vleeshauwer, Vleeshauer.

Im Mittelalter unterschied man als Berufsbezeichnung den Hausschlachter (zumeist auf dem Lande) der auch Tiere schlachtete, vom (städtischen) Knochen-, Bein- oder Fleischhauer, der lediglich seine Ware auf einer Fleischbank auf dem Markt verkaufte.

Eine familiäre Beziehung zwischen den ältesten  bekannten  Namensträgern in den regional relativ  weit entfernt voneinander liegenden Gebieten lässt sich bisher  nicht feststellen.  Lediglich die um 1650 in Reutlingen /  Württemberg und  Umgebung ansässigen Fleischhauer lassen sich bis nach Hessen, Thüringen, bzw. Schmalkalden zurückverfolgen. 

Die am Niederrhein ansässigen Fleischhauer gehören überwiegend der römisch -  katholischen Religion an und blieben es  auch nach Einführung der Reformation.

Die in den anderen Landesteilen des Reiches wohnhaften Fleischhauer, speziell in der Region des heutigen Thüringen, nahmen  nach der Reformation meist die evangelische Religion an.

Schon im sehr frühen 19. Jahrhundert sind  Fleischhauer Personen und Familien in die USA, Kanada, Brasilien,  und von Westpreussen aus auch nach Rußland ausgewandert. 
Nachkommen der ausgewanderten Familien haben sich besonders in den USA relativ stark verbreitet.Nachkommen der ursprünglich von Westpreussen  nach Rußland in das Schwarzmeergebiet ausgewanderten Fleischhauer sind nach mehr als 200 Jahren mittlerweile als Aussiedler wieder zurück nach Deutschland gekommen.  Die häufig  zu hörende "familieninterne Überlieferung" der  Name Fleischhauer wäre durch Vertreibung der Salzburger Exulanten Mitte des 18. Jahrhundert nach West- und Ostpreussen gekommen entbehrt jeder Grundlage. Unter den Salzburger Emigranten, die sämtlich namentlich bekannt sind,  gab es nicht ein einziges Mal den Familienamen Fleischhauer.

Heutige Namensverbreitung

Die geographische Verbreitung des Namens "Fleischhauer" in Deutschland lässt sich anhand der  in den Telefonregistern verzeichneten Telefonteilnehmer ermitteln (Stand 31.12.2002). Der Name tritt demnach mit 1262 Einträgen in 268 Landkreisen auf,  und belegt  Platz 2631 in der Liste der häufigsten Familiennamen, womit er übrigens  überdurchschnittlich häufig auftritt.

 Eine Häufung des Namens findet sich im Landkreis Hildburghausen (Thüringen). Hier beträgt die relative Häufigkeit des Namens 590 Anschlüsse pro einer Million Einwohner, womit der Landkreis mit deutlichem Abstand den Spitzenplatz in Deutschland belegt. Auch absolut gesehen nimmt der Landkreis Hildburghausen mit 50 - 60 Einträgen eine Spitzenposition ein. Weitere Landkreise, in denen der Name sowohl relativ (120 - 240 Einträge pro eine Million Einwohner), als auch absolut (15 - 30 Einträge) gesehen häufig vorkommt, sind der Landkreis Gotha, der Ilm-Kreis, der Kyffhäuserkreis, der Unstrut-Hainich-Kreis und der Saale-Holzland-Kreis (alle in Thüringen) sowie der Vogelsbergkreis (Hessen).

Fleischhauer in Westpreussen

Unsere ev. Familie Fleischhauer taucht etwa um  1730 nordwestlich der Stadt  Christburg in Westpreussen auf. Unser  Stammvater Martin Fleischhauer lebte mit seiner Ehefrau Elisabeth (genannt Eva) geb. Jochimorona (=Jochims)  zu der Zeit als Bauer in dem  kleinen Ort  Tiefensee (Tywezy) , etwa 5 km westlich der Stadt Christburg im Landkreis Stuhm.. Mit den Eltern wohnten dort damals mindestens 6 Kinder, 3  Söhne und 3 Töchter, nämlich Jacob, Maria Anna, Elisabeth, Joannes, Gottfried und Christina Fleischhauer. Woher unser Stammvater Martin Fleischhauer und  seine Ehefrau Elisabeth Jochimorona die er 1929 in Christburg heiratete ursprünglich stammten oder  geboren wurden ist  leider auch nach mehr als  35 Jahren genealogischer Forschung noch immer nicht bekannt.   Eine Verwandtschaft zu den um 1800 in der nahe gelegenen Stadt Riesenburg lebenden Fleischhauer ist aber inzwischen belegt.
 


 

Nachkommen des Paares leben zwischen 1772 und 1920  in West- und Ostpreussen im grün dargestellten Kreis Marienburg,  u.a. in  den Orten Blonaken, Tiefensee, Christburg, Augustwalde, Fischau, Marienburg, Markushof, Preußisch Rosengart, Stalle, Thiergart, und Elbing. 

 

 

Großmutter Auguste Eisermann

 * 1879 Königlich Sportehnen / Ostpreussen

+ 1957 Lünen / Westfalen

 

 

Großvater Franz Fleisch(h)auer

 * 1877 Thiergart / Marienburg

 + 1946 Lünen / Westfalen

 

 
 

Unser Großvater Franz Fleischhauer zog mit seiner Frau  Auguste geb.  Eisermann und den bis zu dem Zeitpunkt sieben geborenen Kindern um das Jahr 1918 herum von Elbing  / Westpreussen  nach Lünen in Westfalen um. 

   

 

Nachkommen leben heute u.a. in  Bergkamen, Berlin, Drangstedt, Hamburg, Husum, Oberriexingen b. Ludwigsburg, Menden, Oberaden, Spieka (Cappel) und Wilhelmshaven.