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Kok & Kolthof aus dem Rheiderland
Im äußersten Nordwesten von Deutschland, zwischen Ems, Dollart und
der niederländischen
Grenze, liegt das zu Ostfriesland gehörende Rheiderland.
Wichtigster Erwerbszweig in den früheren Jahrhunderten war wie in den
anderen friesischen Marschgebieten auch, die Landwirtschaft. Daneben
aber siedelten sich wegen dem vorkommenden guten kalkfreien
Ton zahlreiche Ziegeleien an. Weil die einheimischen friesischen Männer in
der Landwirtschaft benötigt wurden, oder aber lieber zur See fuhren
und dem Herings- und Walfischfang nachgingen, mussten anderswo im Reich Ziegelleiarbeiter angehäuert werden. Die Aussicht auf Arbeit und guten
Lohn und damit Brot für die meist zu Hause gebliebenen Familienmitglieder,
lockte in jeden Sommer zahlreiche Saisonarbeiter aus weit entfernten
Gegenden des Reiches in das Rheiderland. Die meisten von ihnen stammten
aus dem Lipperland. Wenn sie sich im zeitigen Frühjahr
auf den langen Fußweg ins Rheiderland machten, bekamen sie
von ihren Familien Lebensmittel, Bohnen, Erbsen, Speck und Schinken
mit auf die beschwerliche Reise. Dieser schwere Proviant mag alleine
schon mehr als 20 kg
gewogen haben, dazu kamen dann noch Arbeitskleidung, Wäsche und Decke.
Mit der dann etwa 50 kg schweren Last nahmen die "Lippsker" einen beschwerlichen
200 - 300 km langen Fußmarsch auf sich. Der Weg führte
über Herford, Osnabrück, Lingen, Gütersloh oder Rheine bis an die
Nordseeküste. Das bedeutete, sechs bis acht Tage lang marschierten sie meist in kleinen
Gruppen bei Regen, Schnee, Wind und Sonne um an ihren saisonalen Arbeitsplatz zu gelangen.
Dort schufteten die Männer vom frühen Morgen bis zum späten
Abend um dann völlig erschöpft ins Bett zu fallen. In der
Regel blieben sie bis zum Herbst und kehrten dann mit dem angesparten
Lohn zu ihrer Familie in das Lipperland zurück. Die
Junggesellen unter diesen Frieslandgängern, Zieglern
oder Hollandgängern wie sie im Volksmund und in Urkunden oft
genannt wurden, verheirateten sich aber nicht selten mit
Mädchen und Frauen aus dem Rheiderland, gründeten dort Familien und wurden dann
für immer im Rheiderland sesshaft. |
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Auf vorgenannte Art kamen auch die mütterlichen Vorfahren
meiner Frau, die Familie Kok (Kock) in das Rheiderland.
Ein Sterbeeintrag im Kirchenbuch Chritzum (Kirchenarchiv Midlum) lautet:
Franz Friedrichs Kok, arbeiter op de zyle (gemeint ist Coldeburger
Siel - Ziegelei) uit het Forstendom Lippe, starb den 16.3.1843 (pl.ms.
68 Jahre). Andere Eintragungen weisen auf den Herkunftsort Langenholzhausen
oder Hohenhausen im Fürstentum Lippe hin. Nachforschungen in den dortigen alten
Kirchenbüchern brachten jedoch bisher leider keinen Erfolg.
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Franz Kok * 3. Dezember 1896 in Jemgum / Rheiderland
+ 1. Mai 1961 in Sedelsberg / Saterland.
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Fraukeline Kolthof *1. Juli1900 in Bunde
+ 25. April 1945 in Sedelsberg / Saterland. |
Verwandschaftliche Beziehungen in das Rheiderland bestehen zu den Familien:
Brouwer in Gross Midlum , Bunde
Detmers in Bingum
Dircks
Edden
Harmens in Midlum
Harms in Boen
Heyen
Hindricks in Jemgum, Bunderhammrich
Hinrichs in Bingum
Hülsebus (Hülsebosch) in Bunderhammrich, Midlum
Kolthoff in Bunde, Bunderhee, Boulande
Kramer in Altepeldemühle
Kok (Kock) in Chritzum, Midlum, Jemgum, Neu - Jemgum, Coldeburger -
Siel,
Jansen in Groot Wolde
Knikmeyer in Jemgum, Bingum
Lengen, van in Bunde
Leemhuis in Bingum
Luppen in Chritzum
Otten in Midlum
Peha (Jans Peha) in Jemgum
Peters in Chritzum
Phillips in Midlum, Jemgum
Meyer in Altepeldemühle
Schoever
Smidt
Swaane
Ubben in Midlum
Wagner in Bunde
Wurps (Worps) in Eppingaweer, Jemgum, Midlum, Grootewolde (Großwolde?)
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